Noch vor einiger Zeit gab es Stimmen, die die Meinung vertraten, dass die Zeit der Corporate Blogs vorbei sei. Heute sind wir aber mehr als überzeugt davon, dass Unternehmen eine große Chance verstreichen lassen, wenn sie auf einen Corporate Blog verzichten, obwohl die internen Voraussetzungen gegeben wären.

Corporate Blogs wirken sich positiv auf die Geschäftsentwicklung aus, da nicht nur Wissen geteilt, sondern auch eine größere Sichtbarkeit geschaffen wird, die neue Kundschaft anlocken kann.  

Jedoch sind es oft genau die noch wenig bekannten kleinen und mittelständischen Unternehmen, die unsicher sind, ob sie den zeitlichen Aufwand eines Corporate Blogs stemmen können und somit auf ein enormes Instrument zur stärkeren Sichtbarkeit verzichten.

Doch was ist ein Corporate Blog genau?

Ein Corporate Blog ist schlicht und einfach ein Blog eines Unternehmens. In Form von Textbeiträgen werden Themen aufbereitet, mit denen sich das Unternehmen besonders gut auskennt. Als Teil der Öffentlichkeitsarbeit werden solche von Unternehmen jeder Größe, von Start-ups und Vereinen genutzt. Diese Art der Unternehmenskommunikation wird häufig von der internen Marketing- oder Kommunikationsabteilung verwaltet, jedoch bieten zunehmend auch externe Dienstleister wie Agenturen oder externe Autoren ihre Unterstützung an.

Das World-Wide-Web ist in den letzten Jahren immer weitergewachsen und ebenso die Anzahl der Nutzer. Insgesamt nutzen hierzulande laut einer Studie von Statista 66,4 Millionen Menschen in Deutschland das Internet. Auch die Anzahl der Blogger:innen in Deutschland liegt mit einer Schätzung von 200.000 bis 300.000 bei einer beachtlichen Menge. Laut Statista betreiben heute 9% der Unternehmen einen Blog oder Microblog. (Bei Microblogs fallen die Beiträge deutlich kürzer aus als bei einem „normalen“ Blog.)

Welche Gründe sprechen für einen Corporate Blog?

Ein Blog kann den Unternehmenserfolg steigern. Doch warum ist das so? Wir haben sechs Gründe zusammengestellt, wieso ein Corporate Blog so immense Vorteile mit sich bringt.

1. Mit der Zielgruppe ins Gespräch kommen

Ein Blog bietet Ihnen die Möglichkeit, direktes, ungefiltertes Feedback von Ihren Kunden zu bekommen. Ihre Beiträge bieten eine Grundlage, um ins Gespräch zu kommen oder zu bleiben. Mit einer Kommentarfunktion ergeben sich spannende Anregungen, durch die Sie Ihr Leistungsangebot womöglich noch verbessern können.

Lassen Sie sich jedoch nicht zu schnell ernüchtern, wenn die Resonanz auf Ihren Corporate Blog (zunächst noch) ausbleibt. Einen erfolgreichen Blog aufzubauen, kann einige Zeit in Anspruch nehmen und besonders im B2B-Bereich trifft man eher auf Konsumenten als auf Kommentatoren.

2. Wissen und Kompetenz aufzeigen

Jeden veröffentlichten Beitrag können Sie als Außenpräsentation Ihres Unternehmens und Ihrer Leistung ansehen. Dementsprechend ist dies eine gute Gelegenheit, das Leistungsportfolio Ihres Unternehmens zu schärfen und Ihren Wettbewerbsvorteil zu stärken. Sie präsentierten Ihre Stärken und zeigen sich als Problemlöser für Ihre Kunden.

Daher ist es wichtig, immer für Ihre Leserschaft zu schreiben. Sie sollte einen deutlichen Mehrwert aus Ihrem Artikel ziehen können und nicht das Gefühl bekommen, etwas „aufgeschwatzt“ zu bekommen.

3. Optimierung des Online-Marketings

In unserer heutigen digitalen Welt gilt eine Unternehmenspräsenz im Onlinebereich als elementar; eine Corporate-Media-Strategie wird somit so gut wie zur Pflicht. Neben Websites, Newslettern und Social-Media-Kanälen findet auch mehr und mehr der Blog seinen Platz.

Mit Hilfe Ihres Blogs locken Sie zunehmend Besucher:innen auf Ihre Website und verbessern Ihren Onlineauftritt. Mit jedem Blogartikel, den Sie veröffentlichen, fügen Sie Ihrer Website eine weitere Unterseite hinzu. Durch SEO-Optimierung werden Ihre Blogartikel mit den passenden Keywords versehen. So steigern Sie Ihre Chance, bei Google oder anderen Suchmaschinen auf Seite 1 der Suchergebnisse zu landen und unter den ersten Top 10-Beiträgen aufzutauchen. Sie erhöhen also Ihre Sichtbarkeit bei Ihrer Zielgruppe. Mehr Sichtbarkeit bedeutet dabei dann natürlich auch mehr Bekanntheit und Aufträge.

Unterstützt werden kann Ihr Corporate Blog durch entsprechende Social-Media-Kanäle. Dadurch, dass Sie über diese Plattformen Ihre Blogbeiträge bewerben, verbessern Sie nicht nur Ihren Social Media Content, sondern erneut die Sichtbarkeit Ihres Blogs und dadurch auch Ihre Besucherzahlen.

Mit regelmäßigen Beiträgen können Sie außerdem Ihre Besucher:innen ermuntern, sich für Ihren Newsletter anzumelden. Somit bleiben sie immer auf dem Laufenden. Auch Ihr Newsletter verhilft Ihnen zu mehr Seitenaktivität und schon haben Sie eine enorme Präsenz bei Ihrer Zielgruppe gewonnen.

4. Neukundengewinnung

Nun wissen wir, dass ein Blog uns dabei unterstützt, eine größere Sichtbarkeit für unsere Zielgruppe zu generieren. Was bedeutet das im Umkehrschluss? – Unsere Website wird auch von potenziellen Neukunden schneller gefunden. Warum ist das so?

Nehmen wir mal an, Sie suchen nach einem neuen Rasensprenger für Ihren Garten. Was wäre denn wohl das Erste, was Sie tun würden? Richtig, Sie tippen zu allererst Ihre Suche in eine Suchmaschine ein und schauen sich die ersten Vorschläge an.

Die Anbietenden, die Ihnen auf der ersten Seite der Suchergebnisse angezeigt werden, haben anscheinend viel richtig gemacht. Durch ihre SEO-Vorarbeit (SEO = search engine optimization) werden ihre Websites schnell gefunden.

Sie bieten relevante Informationen und klären im besten Falle in ihren Blogs Aspekte, die man bei der Wahl des richtigen Rasensprengers beachten sollte. Zusätzlich machen sie sich attraktiv, indem sie z.B. gängige Probleme ansprechen und Lösungen anbieten.

Die Anbietenden treten als Profis auf und wirken somit direkt vertrauenswürdig – besonders im Hinblick auf die nicht zu unterschätzende Menge an betrügerischen Websites. Durch ihre aktuell gehaltenen Blogs stellen sie sich als kompetente und vor allem „echte“ Ansprechpartner dar. Studien belegen außerdem, dass die Mehrheit von Internetnutzern sich zunächst gründlich über ein Unternehmen informiert, bevor sie ein Produkt kauft.

5. Kundenbindung

Durch das regelmäßige Verfassen von Blogbeiträgen erkennt Ihre Leserschaft, dass Sie die richtige Person bzw. das richtige Unternehmen für ihre Fragestellungen sind. Mit zusätzlich eingebundenen Newslettern können Sie Ihre Leserschaft immer über aktuelle Blogbeiträge informieren, sodass Sie präsent bleiben und Ihre Kunden auf regelmäßige Unterstützung bauen können.

So bleiben Sie Ihrer Kundschaft nachdrücklich in Erinnerung, sodass sie Sie bei einem erneut auftretenden Problem wiederholt aufsucht. Es wird Vertrauen in Ihre Fähigkeiten aufgebaut, wodurch Sie die Wahrscheinlichkeit erhöhen, Kunden langfristig an Ihr Unternehmen zu binden.

Ihre Kundin oder ihr Kunde muss gar nicht lange überlegen, wer bei einem Problem bzw. Produktwunsch als Profi in Frage kommt. Sie haben sich mit Ihrem Unternehmen so im Kopf gefestigt, dass es ganz normal erscheint, direkt Sie anzusprechen.

6. Persönlichkeit zeigen

Besonders als Selbstständige:r  oder als (Klein-)Unternehmer:in bietet Ihnen ein Blog die Möglichkeit, „Gesicht zu zeigen“. So schaffen Sie Vertrauen und Sympathie – nicht nur bezüglich der Kompetenz, sondern auch auf einer menschlichen Ebene. Dadurch können Sie sich von Ihrer Konkurrenz abheben und Ihre womöglich noch geringere Bekanntheit ausgleichen. Von einem Unternehmen, das man sympathisch findet, ist man eher gewillt etwas zu kaufen.

Wie erstelle ich einen Blog?

Nun wissen wir, welche Vorteile ein eigener Blog bringen kann. Doch wie baue ich diesen jetzt genau auf? Was sind Dinge, die ich beachten muss?

Zielgruppe definieren

Gleich zu Beginn sollten Sie sich bewusst werden, was für Eigenschaften die Zielgruppe hat, die Sie ansprechen wollen.

• Welches Alter hat die Zielgruppe?
• Wo liegen ihre Interessen?
• Sprechen Sie Unternehmen oder Privatpersonen an?
• In welcher Branche befinden sich die Unternehmen, die Sie ansprechen wollen und wie groß sind die Betriebe?
• Welche Bedürfnisse und Probleme hat die Zielgruppe und was können Sie dafür tun, um diese zu lösen. Hieraus lassen sich dann bereits Themen für Ihren Blog ableiten.

Kreieren Sie auf dieser Basis sogenannte Brand Personas, um sich ihre typischen Leser:innen genau vorstellen zu können. Hierbei handelt es sich im Prinzip um einen „Musterkunden“, den Sie sich immer wieder vor Augen führen können, um zielgerichtete und passende Blogbeiträge zu verfassen.

Ziele festlegen

Als nächstes sollten Sie sich bewusst machen, welche Ziele Sie erreichen wollen. Nutzen Sie dafür gerne die SMART-Methode und setzen spezifische, messbare, attraktive, realistische und terminierte Ziele. So können Sie sich klar vor Augen führen, was Sie in welchem Zeitraum erreichen wollen und was genau Sie dafür tun müssen.

Außerdem sollten Sie klar definieren, wie Sie vor Ihrer Zielgruppe auftreten wollen. Klären Sie zum Beispiel:

• Sollen Ihre Beiträge immer wissenschaftlich fundiert und fachspezifisch sein oder eher auf den eigenen Erfahrungen und Erlebnissen beruhen?
• Möchten Sie humorvoll und locker wirken oder müssen Sie aufgrund Ihres Berufsstandes eher eine möglichst hohe Seriosität schaffen?

Haben Sie bei dieser Überlegung auch die Vorstellung Ihrer Zielgruppe im Hinterkopf. Zudem sollten Sie einen ähnlichen Auftritt wie auf Ihren anderen Medien wählen, um ein klares Unternehmensimage aufzubauen. Alles andere wirkt schnell unglaubwürdig.

Aufbau definieren und Redaktionsplan erstellen

Ihr Ziel haben Sie nun festgelegt. Nun geht es an den Aufbau. Folgendes sollten Sie hierbei klären:

• Welche Kategorien passen zu Ihrem Unternehmen und zur Erfüllung Ihres Ziels?
• Welche Themen, Projekte, Dienstleistungen und Produkte sollen in Ihrem Blog auftauchen?
• Erinnern wir uns einmal zurück an die Zielgruppe: Welche Probleme tauchen bei dieser auf und mit welchen Themen können Sie ihnen helfen und sich als Problemlöser darstellen?
• Wie oft wollen Sie Ihre Beiträge veröffentlichen? Erstellen Sie einen Zeitplan und kombinieren Sie diesen direkt mit Ihrem Social-Media-Zeitplan.
• Über welchen Kanal möchten Sie Ihren Blog publizieren bzw. bekanntmachen?

All dies sind Fragen, die Sie sich bereits zu Beginn stellen und beantworten sollten. Denn erfolgreiche Corporate Blogs zeichnen sich durch gut durchdachte Themen- und Redaktionspläne aus und verfolgen ein klares Ziel.

Zuständigkeiten festlegen

Nun stellt sich wohl die schwierigste Frage: Wer soll den Content produzieren? Wer ist für die Inhalte, das Schreiben, die Bilder und das Veröffentlichen verantwortlich?

Wer nicht selbst die Ressourcen für die Themenrecherche, das Schreiben oder die Grafiken aufbringen kann, sollte externe Dienstleister um Unterstützung bitten. Bloggen ist zeitaufwendig und sollte gut durchgeplant werden. Grafiker:innen, Fotografinnen oder Fotografen und Texter:innen können von großem Vorteil sein.

Fazit

Corporate Blogs sind im Vergleich zu anderen Werbemaßnahmen eine kostengünstige Variante, um Ihre Sichtbarkeit bei Ihrer Zielgruppe maßgeblich zu steigern. Zusätzlich kann der Corporate Blog Grundlage für Ihre Social-Media-Kampagne bilden und Sie bei dem Aufbau und der Pflege Ihres Unternehmensimage unterstützen.

Ein Corporate Blog kann jedoch nur erfolgreich werden, wenn bereits zu Beginn genügend Arbeit in die Planung und das Konzept investiert wird. Besonders die Zuständigkeiten müssen klar verteilt werden, sodass Ihr Blog nicht Gefahr läuft, an Aktualität zu verlieren.

Haben Sie Interesse daran, einen eigenen Blog zu starten, benötigen aber noch die richtige Unterstützung? Unser Team von ITM design unterstützt Sie gerne beim Festlegen der richtigen Strategie, Grafiken, Fotos oder auch Texten.

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